NiSV Fachkunde-Weiterbildung für Delegaten/MFA

„Anwendung von Lasereinrichtungen und intensiven Lichtquellen an der Haut nach § 5 Abs. 1 NiSV gemäß BÄK-Musterfortbildungscurriculum (02.05.2022) für Medizinische Fachangestellte“

Teilnahmevoraussetzungen
Die Teilnahme an der Fortbildung setzt Folgendes voraus:

• die Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung zur/zum Medizinischen Fachangestellten
oder
• die Berufsausbildung und erfolgreiche Prüfung zur/zum Arzthelfer/in
oder
• eine vergleichbare dreijährige Berufsausbildung in einem medizinischen Fachberuf

.

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Kombi-Paket bestehend aus Grundlagen der Haut & Optischer Strahlung
Kompetenzziel:

Der Teilnehmer hat Kenntnisse über die Haut und deren Anhangsgebilde, die ihn für nichtmedizinische Anwendungen von Laserreinrichtungen und intensiven Lichtquellen an der Haut gemäß § 5 NiSV befähigen.

 

Lerninhalte:
  • Abgrenzung nicht-medizinischer Eingriffe gegenüber medizinischen Anwendungen (Geltungsbereich der NiSV)
  • Art, Verteilung und Eigenschaften der Hauptchromophoren im Hautorgan, orientiert am Schichtaufbau der Haut und der Adnexstrukturen unter physiologischen und pathophysiologischen Verhältnissen, in Relation zum Hauttyp nach Fitzpatrick, in unterschiedlichen anatomischen Regionen, während des Haarzyklus und in Abhängigkeit vom Lebensalter
  • Spezielle dermatologische Pathophysiologie als Kontraindikationen für eine Behandlung mit nicht-ionisierenden Strahlen, insbesondere Tumorerkrankungen der Haut, Epizoonosen, Mykosen, Virosen, bakterielle Erkrankungen, systemische Erkrankungen mit Hautbeteiligung, z. B. Photodermatosen, Psoriasis, Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, Allergien und Autoimmundermatosen und kutane Lymphome
  • Pathophysiologie der Pigmentbildung mit Differentialdiagnose pigmentierter Hautveränderungen zur Abgrenzung von Lentigo, pigmentierter aktinischer vs. seborrhoischer Keratosen, Naevuszellnaevi (melanozytäre Naevi), Hyper- und Hypopigmentierungen, Gefäßneoplasien vs. Malformationen und pigmentierter gegenüber nicht-pigmentierter maligner Neoplasien
  • Hygienebestimmungen und Vorschriften in Bezug auf die Reinigung von Anlagen, Desinfektion von Handstücken mit Patientenkontakt
  • Grundkenntnisse darüber, welche Quellen nichtionisierender Strahlung zu kosmetischen und sonstigen nichtmedizinischen Zwecken eingesetzt werden
  • Grundkenntnisse über Wirkungen von nichtionisierender Strahlung, Einordnung in das elektromagnetische Spektrum, thermische Eigenschaften der Haut (Wärmeleitung, Wärmekapazität, thermische Schädigungsschwelle von Haut und Anhangsgebilden), Konzept der selektiven Photothermolyse und der thermokinetischen Selektivität.
  • Spezielle Gesichtspunkte bei Aufklärung, Einwilligung und Dokumentation im Rahmen einer Behandlung mit nicht-ionisierender Strahlung, Indikationsstellung zur spezifisch-dermatologischen Abklärung mit Biopsie
Lernerfolgskontrolle: in schriftlicher Form

 

Preis: 995,00 €

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Grundlagen der Haut

Modul 1 – Grundlagen der Haut und deren Anhangsgebilde (16 UE)

1.1.Nichtmedizinische Anwendungen von medizinischen abgrenzen (1 UE)
1.2. Anatomischer Aufbau und Physiologie der Haut und ihrer Anhangsgebilde benennen (2 UE)
1.2.1. Hautschichten (Epidermis, Dermis, Subcutis, Fettgewebe, etc.)
1.2.2. Wichtige Strukturen und Zellarten, inkl. Stammzellen (z. B. Haarfollikel, Bindegewebe, Schweißdrüsen, Blutgefäße, Nerven)

1.3. Funktionen der Haut und ihrer Anhangsgebilde inkl. Haare beschreiben (2 UE)
1.3.1. Aufgaben der Haut
1.3.2. Haarfollikel, Haarbildung, Haarzyklus

1.4. Hauttypen und Pigmentierungsgrade bestimmen (1,5 UE)
1.4.1. Hauttypen und Hautzustände (z. B. altersbedingte Veränderungen)
1.4.2. Methoden zur Bestimmung des Hauttyps nach Fitzpatrick

1.5. Pathophysiologie der Haut und der Hautanhangsgebilde kennen, die einer kosmetischen Anwendung entgegenstehen (2 UE)
1.5.1. Entzündliche und nichtentzündliche Veränderungen der Haut, insbesondere
1.5.1.1.1. Tumorerkrankungen der Haut
1.5.1.1.2. Epizoonosen, Mykosen, Virosen, bakterielle Erkrankungen
1.5.1.1.3. Systemische Erkrankungen mit Hautbeteiligung z. B. Photodermatosen, Psoriasis
1.5.1.1.4. Überempfindlichkeitsreaktionen, Allergien

1.6. Pigmentanomalien kennen (1 UE)
1.6.1. Naevi
1.6.2. Fehlpigmentierung (Hyper- oder Hypopigmentierung)

1.7. Hygienebestimmungen und –vorschriften kennen (1,5 UE)
1.7.1. Reinigung von Anlagen, Desinfektion, etc.

1.8. Anlagen zum Einsatz nichtionisierende Strahlung kennen (1 UE)
1.8.1.1. Einsatz von Quellen nichtionisierender Strahlung zu kosmetischen und nichtmedizinischen Zwecken

1.9. Wirkung von nichtionisierender Strahlung kennen und einordnen (1 UE)
1.9.1. Einordnung in das elektromagnetische Spektrum, Ultraschall
1.9.2. Thermische Risiken bei Anwendung mit apparativer Kosmetik
1.9.3. Thermische Eigenschaften von Haut (Wärmeleitung, Wärmekapazität, thermische Schädigungsschwelle von Haut und Anhangsgebilden)

1.10. Bei Aufklärung und Beratung von Personen mitwirken (2 UE)

1.11. Lernerfolgskontrolle (1 UE)

Abschluss, Lernerfolgskontrolle, Zertifikat

Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten sind in Form einer mindestens 45-minütigen theoretisch-praktischen Lernerfolgskontrolle je Modul nachzuweisen. Nach bescheinigter erfolgreicher Teilnahme an der Gesamtfortbildung und nach bestandener Lernerfolgskontrolle erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat des Veranstalters.

 

Preis: 850,00 €

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Optische Strahlung

Modul 2 – Optische Strahlung (32 UE)

1.1. Physikalische Grundlagen optischer Strahlung kennen und differenzieren (3 UE)
1.1.1. Definition „Nichtionisierende Strahlung“
1.1.2. Definition „optische Strahlung“
1.1.3. Abgrenzung zu „Elektromagnetische Felder“ (EMF)
1.1.4. Ultraviolette Strahlung (UV), Sichtbares Licht, Infrarot-Strahlung, Wellenlängen
1.1.5. Zentrale Parameter, z. B. Energiedichten, Leistungsdichte (Bestrahlungsstärke), Wellenlängen, Expositionsdauer, Impulsdauer

1.2. Wirkung optischer Strahlung im Gewebe kennen und verstehen (5 UE)
1.2.1. an Haut und Augen; Übersicht anatomischer Aufbau
1.2.2. Optische Eigenschaften der menschlichen Haut (Reflexion, Streuung, Absorption, Transmission)
1.2.3. Eindringtiefen unterschiedlicher Wellenlängen in Auge und Haut
1.2.4. Thermische, photochemische, mechanische Wirkungen (direkt/indirekt), DNA-Schädigung durch UV-Strahlung
1.2.5. Chromophore (Melanin, Hämoglobin, Farbstoffe)
1.2.6. Prinzip der „selektiven Photothermolyse“ z. B. dauerhafte Haarentfernung
1.2.7. Typische, für verschiedene Anwendungen eingesetzte Wellenlängen/Wellenlängenbereiche

1.3. Grundlagen der apparativen Kosmetik mit optischer Strahlung überblicken (2 UE)
1.3.1. Kohärente vs. inkohärente optische Strahlung; besondere Eigenschaften von Laserstrahlung vs. Intense Pulsed Light (IPL)
1.3.2. Häufigster Anwendungsbereich verschiedener Laser-Systeme (Festkörper-, Gas- und Diodenlaser, gepulst, ungepulst, ablativ, Fraxel)
1.3.3. Anwendungsgebiete IPL-Anlagen
1.3.4. Andere Quellen v. a. LED; Kombianlagen (optische Strahlung und EMF und/oder Ultraschall)
1.3.5. Anforderungen an regelkonforme Anlagen z. B. Warnhinweise, Angabe einschlägiger Normen, Angabe der Laserklassen bei Laseranlagen, Gebrauchsanweisungen/Anlagenbeschreibung in deutscher Sprache, Verwendungszweck „intended use“

1.4. Grundlagen der Anlagentechnik verstehen und wesentliche Komponenten benennen (6 UE)
1.4.1. Funktion Laseranlage / Funktion IPL-Gerät (Zentrale Bauteile, ggfls. Filter, Sicherheitsfunktionen z. B. „Interlock“, Warnsignale

1.4.2. Relevante Parameter verwendeter Anlagen
1.4.2.1. Laser: Laserklasse, maximaler Output, ermittelte Wellenlänge, gepulst/ungepulst, etc.
1.4.2.2. IPL: emittierte Wellenlängen, Impulsdauer, UV-Filter, etc.
1.4.3. Lampenverschleiss, Leistungsabfall
1.4.4. Einstellungsmöglichkeiten, Fehlfunktionen, Handhabung und Wartung von Anlagen

1.5. Risiken und Nebenwirkungen kennen und Kontraindikationen benennen (3 UE)
1.5.1. Vorübergehende und bleibende Nebenwirkungen z. B. Rötungen, Krustenbildungen, Entzündungen, Verbrennungen, Fehlpigmentierungen, Narbenbildungen, Augenschäden bei fehlendem/unzureichendem Augenschutz
1.5.2. Ursachen für Schäden und Nebenwirkungen
1.5.2.1. falsche Einstellungen, mangelnde Kühlung, ungeeignetes Gerät, Anwendung trotz vorliegender Kontraindikationen, mangelnde Information der Kundinnen und Kunden mit der Folge von Verhaltensfehlern, z. B. UV-Bestrahlung
1.5.2.2. Anwendung auf ungeeigneten Körperpartien, z. B. pigmentierte Hautveränderungen, Tattoos über größeren Blutgefäßen, Narben, Hautanomalien, Anus, Brustwarzen, Warzen, ggf. über Implantaten

1.5.2.3. Kontraindikationen z. B. dunkle Hauttypen/hoher Pigmentierungsgrad, Hautkrebs, Hauterkrankungen oder Läsionen im Anwendungsareal, erhöhte Lichtempfindlichkeit (krankheitsbedingt oder durch Medikamente, Kosmetika, Nahrungsergänzungsmittel, etc.)

1.6. Spezielle Anwendung der dauerhaften Haarentfernung kennen und durchführen (2 UE)
1.6.1. Bedeutung von Haarfarbe, Haardicke und Pigmentierungsgrad der Haut, geeignete/ungeeignete Kombinationen
1.6.2. Haarwachstumszyklus, individuelle Abstände zur Wiederholungsanwendung
1.6.3. Geeignete/ungeeignete Anlagen, adäquate Einstellungen
1.6.4. Erstellung eines individuellen Behandlungsplans

1.7. Spezielle Anwendung der „Hautverjüngung“ kennen und durchführen (2 UE)
1.7.1. Anwendungsbezogene Auswahl der Anlage, Bestimmung der Wellenlänge
1.7.2. Postulierte Wirkungsweise zur „Hautverjüngung“
1.7.3. Abgrenzung von unter Arztvorbehalt stehenden Verfahren, z. B. ablative Verfahren
1.7.4. Erstellung eines individuellen Behandlungsplans

1.8. Rechtliche Grundlagen – NiSV und andere relevante Gesetzesregelungen, Richtlinien und Verordnungen kennen und benennen (2 UE)

1.9. Anforderungen an den Betrieb nach NiSV kennen (1 UE)
1.9.1. Ordnungsgemäße Installation, Einweisung, Prüfung auf Funktionsfähigkeit und Eignung, Instandhaltung

1.10. Schutzbestimmungen und Maßnahmen (Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit) kennen und benennen (1 UE)
1.10.1. Technische Regeln für Laser und optische Strahlung (TROS)
1.10.2. Organisatorische und technische Maßnahmen
1.10.3. Persönliche Schutzausrüstung
1.10.4. Laserschutzkurse/Laserbeauftragte/r

1.11. Dokumentation nach NiSV durchführen (0,5 UE)

1.12. Bei Aufklärung und Beratung von Personen mitwirken (1 UE)

1.13. Anwendungen unter dermatologischer Aufsicht selbstständig durchführen (2,5 UE)

1.14. Lernerfolgskontrolle (1 UE)

Abschluss, Lernerfolgskontrolle, Zertifikat

Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten sind in Form einer mindestens 45-minütigen theoretisch-praktischen Lernerfolgskontrolle je Modul nachzuweisen. Nach bescheinigter erfolgreicher Teilnahme an der Gesamtfortbildung und nach bestandener Lernerfolgskontrolle erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat des Veranstalters.

Preis: 1.490,00 €

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